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Die Vinschgauer Sennalmen

Eine besondere Perle innerhalb der Vinschgauer Alpwirtschaft stellen unsere knapp 30 Milchviehalmen dar, wo zum allergrößten Teil die Milch vor Ort auf der Alm verarbeitet wird. 

Die rund 1400 Alpkühe verbleiben knapp 3 Monate auf der Alm, und es werden im Schnitt ca. 100 kg Alpprodukte (Käse und Butter) pro Kuh und Almsaison hergestellt. Dazu kommen noch 2 Almen, welche vor Ort zusätzlich auch die Milch von rund 250 Ziegen verarbeiten. Im Durchschnitt sind es gut 2 Kühe pro alpbestoßenden Betrieb, die auf die Alm kommen; es ist also eine starke betriebliche Streuung der Milchviehalpung im Vinschgau festzustellen.

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Über 70 Personen sind dabei beschäftigt, 35 bis 40% davon macht zwischenzeitlich der Frauenanteil in diesem historisch ursprünglich männlich dominierten Tätigkeitsbereich aus. Auf rund 50% dieser Almen findet eine touristische Nebennutzung statt.

 

Bereits vor über 30 Jahren wurde mit dem Start des EU-kofinanzierten Entwicklungs-programmes LEADER ein Schwerpunkt auf die Erhaltung der gemeinschaftlichen Milchviehalpung im Vinschgau gelegt. Im Laufe der Jahre wurde ein Großteil der Alpsennereien modernisiert und den laufend gestiegenen sanitär-hygienischen Anforderungen angepasst; dazu wurden Beratungsangebote in den Bereichen Alpweide und vor allem in der Qualitätsproduktion aufgebaut, die sich zwischenzeitlich großteils etabliert haben und in die Offizialberatung eingebaut wurden. Zwischenzeitlich nehmen alle Vinschgauer Sennalmen am eigenen Qualitätssicherungsprogramm teil, das vom Sennereiverband Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Sanitätsbetrieb und weiteren Projektpartnern ausgearbeitet und laufend weiterentwickelt wird. 

Bestandteil dieses Programmes sind die Ausbildung des Almpersonals (jährliche Almsennerkurse an der Fachschule für Landwirtschaft Fürstenburg mit der im Jahr 2023 neu eingeführten, anerkannten, beruflichen Qualifikation als Almsenner oder Almsennerin), die Beratungsbesuche auf der Alm durch den Berater des Sennereiverbandes,  die Milch- und Produktproben, die Überwachung der Eutergesundheit, die täglichen Aufzeichnungen des Produktionsablaufes sowie die Registrierung als lebensmittelverarbeitender Betrieb durch den Sanitätsbetrieb.

 

 

Schlanders, am 1. April 2023

 

Arbeitsgemeinschaft Vinschgauer Milchviehalmen

Bezirksamt für Landwirtschaft West

Markus Joos

 

 

 

*Anmerkung: die Bezeichnungen „Alm“ und „Alp“ werden entsprechend dem regional unterschiedlichen Gebrauch im Vinschgau synonym verwendet.

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